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TOSCA  
02/05/2000 - groove no. 62/2000
Denkt man an Dorfmeister, denkt man an Kruder. Doch bevor sich die beiden Wiener überhaupt kennenlernten, musizierte Richard Dorfmeister bereits mit Rupert Huber in einer Schülerband. Seit fünf Jahren veröffentlichen beide ihre Dub-Eskapaden unter dem Namen Tosca. Nach zwei Maxis, etlichen Remixen und dem Debütalbum "Opera" erscheint nun das neue Werk "Suzuki".

Erst das Peace Orchestra, jetzt Tosca. Habt ihr nach der Veröffentlichung der K&D Sessions vereinbart, erstmal getrennt voneinander zu arbeiten?

Dorfmeister: Vor allem wollten wir Freiraum gewinnen, um unsere Hirne mal wieder woanders hin lagern zu können. Es ist wichtig, mal andere Sachen zu machen. Und mit Rupert arbeite ich ja schließlich auch schon stetig seit fünf Jahren zusammen.

Wie unterscheidet sich die Arbeit zwischen einem Kruder & Dorfmeister- und einem Tosca-Stück?

Das läuft schon anders ab. Bei Tosca ist es mehr so, dass man sich trifft und gemeinsam rumjammt. Wir setzen uns dann mit Gitarre und Bass hin und entwickeln einen Song. Peter ist hingegen mehr ein Eigenarbeiter. Er macht ja auch das Peace Orchestra allein. Aber selbst mit ihm muss sich aus zwei Ideen etwas Neues ergeben. Erst dann wird es interessant. Bei der neuen Tosca-Platte war es so, dass sich die Ideen nebenbei ergeben haben. Das Album ist fast schon introvertiert. Wir haben versucht, andere Platten eher nicht anzuhören. So, als wenn man in der Wüste steht und etwas Neues bauen will. Das ist ziemlich hardcore, wenn man nebenbei auch noch als DJ arbeitet. Aber das musst du dann versuchen wegzudenken.

Tosca ist eigentlich produktiver als Kruder & Dorfmeister.

Seit 94 treffen sich Rupert und ich immer wieder sessionmäßig. Und in der Tat ist bereits eine ganze Latte auf G-Stone erschienen. Und für mich erstaunlich ist, dass man sich die alten Sachen teilweise echt noch anhören kann. Normaler Weise höre ich etwas ziemlich lange nicht mehr, wenn ich es einmal abgeschlossen habe. Auch die neue Platte macht wieder einen angenehmen Bogen.

Mit G-Stone verfügt ihr über ein eigenes Label. Warum braucht man da trotzdem noch einen größeren Partner wie Studio K7?

Also bei uns läuft das so: Wir bringen etwas auf G-Stone raus und benutzen die Kollegen bei K7 als große Hilfe. Wir haben ja auf G-Stone auch relativ viel Sachen rausgebracht, die aber immer nur ein gewisses Level erreicht haben: Und mehr schaffst du nicht, wenn nicht genügend Leute daran arbeiten. Die 250.000 Platten, die die "K&D Sessions" mittlerweile verkauft haben, hätten wir allein nie erreicht. Wir müssten zehn neue Leute einstellen. Aber ich hätte keine Lust, so einen Riesenapparat zu führen. Dann komme ich überhaupt nicht mehr dazu, Musik zu machen. Die Zeit für Musik ist ja jetzt schon rar.

Gab es Momente im letzten Jahr wo du deine eigenen Remixe nicht mehr hören konntest?

Also die "K&D Sessions" habe ich mir freiwillig nicht mehr angehört.

In den Cafés und Bars der Welt wurde vermutlich nur der Buena Vista Social Club noch öfter abgedudelt.

Buena Vista fand ich super. Doch ausgerechnet darauf setzt dann dieser Scheiß-Kuba- und Latin-Hype ein. Und dann denkt man, hey Alter, lass mich in Ruhe mit dem Käse. Das ist brutal. Genauso war das mit den "K&D-Sessions". Die wurden zu Tode gespielt. Das ist jetzt Easy-Coffetable-"wir-fühlen-uns-gut"-Musik richtig hassenswert. Aber man vergisst das irgendwann auch. Ich habe das nur im TV extrem mitbekommen. Jedesmal, wenn es irgendwo lief, dachte ich daran, dass jetzt irgendjemand wieder Geld macht. Wir haben ja nicht die Autorenrechte auf das Zeug.

Finanzielle Sorgen müssen wir uns um euch doch wohl aber nicht machen, oder?

Nein, das langt schon. Und das man die Rechte nicht hat, hat auch seine angenehmen Seiten. So muss man sich nicht um den ganzen bürokratischen Kram kümmern.

Aber es gab kein Interesse an weiteren Remixen?

Doch, ich wollte gerne einige machen. Zum Beispiel habe ich Alex Gopher kennengelernt und "The Child" hätte ich geremixt. Aber wir haben eine absolute Entscheidung getroffen, bis zu unserem Album nichts mehr zu mixen.

Und das kommt in diesem Jahrtausend?

Sogar noch dieses Jahr. Wir arbeiten jedenfalls daran.

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